Die Brandenburgische Seenplatte hat aber auch neben den klassischen Touristikangeboten kulturell einiges zu bieten. Ein Stück deutsche Geschichte: Besuchen sie die Mahn und Gedenkstätte Ravensbrück. Dunkle Jahre am Schwedtsee brachte die NS-Zeit mit sich. Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen hatten den Auftrag, in dem unmittelbar an Fürstenberg/Havel angrenzenden Dorf Ravensbrück 1938/39 ein Lager zu errichten, das als das größte Frauen-Konzentrationslager des Deutschen Reiches in die Geschichte einging.
An historischer Stätte, Europas ehemals größtem Ziegeleirevier, entstand direkt an der Havel 1997 der Ziegeleipark Mildenberg. Ringofen, Schmiede, Umlader oder Hafen vermitteln Industriegeschichte hautnah an authentischen Orten. Ausstellungen wie „Ziegel für Berlin“ oder „Auf Ziegelei“ laden nicht nur zum Angucken, sondern auch zum Mitmachen ein. Mit der Dampflok geht es auf historischen Wegen durch die Tonstichlandschaft bis nach Burgwall.
Diese wunderbare Landschaft konnte überhaupt erst durch den Abbau des Tons und den Schließungen der Ziegeleien entstehen. Denn durch den Tonabbau bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts entstanden die so genannten Tonstiche, die sich links und rechts der Havel aneinanderreihen. Sie füllten sich nach und nach mit Wasser und bilden heute eine Deutschlandweit einzigartige Landschaft. Viele Gewässer sind außerdem Heimat für Wasservögel, Biber oder seltene Pflanzen. Moore, Sümpfe und feuchtes Grünland ziehen im Frühjahr und Herbst Kraniche an, die hier rasten.
Ehemalige Ziegler geben ihr Wissen gerne bei einer der Führungen durch die Ausstellung weiter. Mehrmals im Jahr finden Veranstaltungen auf dem 42 Hektar großen Gelände statt, beispielsweise das „Dampfspektakel“ oder „Faszination Technik“. Auch für Hochzeiten oder Tagungen stehen Räume zur Verfügung.
Im 13. Jahrhundert begannen verschiedene Orden mit dem Bau der Klöster in der Mark Brandenburg. Drei Anlagen entstanden im Norden des Kreises Oberhavel. Das Zisterzienser-Kloster Himmelpfort, das Franziskaner – Kloster Gransee und das Zisterzienserinnen-Kloster Zehdenick. Alle Anlagen sind teilweise sehr gute erhalten und bieten Besuchern einen Einblick auf die damalige Lebensweise der Bewohner in der Region.
Als Ausflugsziel mit abwechslungsreichen Aktivitäten bieten sich generell alle Ortschaften der Region an. In der Wasserstadt Fürstenberg/Havel schlägt das Herz der Brandenburgischen Seenplatte. Was könnte passender sein als der Name „Wasserstadt“ für einen Ort, der auf drei Inseln entstanden ist und das Tor zur Mecklenburgischen Seenplatte öffnet. Von der Havel umschlungen und zwischen Baalensee, Schwedtsee und Röblinsee gelegen. Und dazu noch mit den besten Umweltwerten Deutschlands ausgestattet.
Gebäude wie die alte Burg (12. Jahrhundert) oder das Barockschloss (Mitte 18. Jahrhundert) sind markante steinerne Zeugen aus vergangenen Zeiten. Der historische Stadtkern mit der eindrucksvollen Kirche als Mittelpunkt, lädt ein zu Spaziergängen auf den Spuren früherer Siedler. Viele Veranstaltungen im Laufe des Jahres sorgen bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen für Unterhaltung. Über die Region hinaus bekannt ist das „Brandenburger Wasserfest“, das jedes Jahr im Juli gefeiert wird. Und wie der Name es schon sagt, dreht sich dabei natürlich alles um das Thema Wasser.
80 Kilometer nördlich von Berlin gelegen, ist die Region bequem mit verschiedenen Vekehrsmitteln erreichbar. Der Regionalexpress RE 5 fährt im Ein-Stunden-Takt und braucht nur gut 60 Minuten vom Hauptbahnhof in die Wasserstadt.
Einen umfangreichen Überblick erhalten Sie folgenden Seiten im Web:
www.fuerstenberger-seenland.de
www.stechlin.de
www.himmelpfort.de
www.zehdenick-tourismus.de
Natürlich werden Fragen auch persönlich von den Mitarbeiterinnen der jeweiligen Tourist-Informationen beantwortet.
Fotos: REGiO-Nord mbH