Die sanfte Tour am wilden Fluss
Goldsteigwandern an der Schwarzen Perle
Zauberhafte Ilzimpressionen vom Goldsteig - ein Fluß im Bayerischen Wald, der die Ernennung zur Flußlandschaft des Jahres 2002/2003 mehr als verdient hat und der vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten Heimat bietet. - © Landkreis Freyung-Grafenau
Was braucht man mehr als festes Schuhwerk und eine Brotzeit für unterwegs für eines der entspannendsten Hobbys der Welt. Wandern tut gut und öffnet den Blick für die Kostbarkeiten der Natur. Die Flusslandschaft der Ilz, gehört zu diesen Perlen der Natur. Wer hier wandert, ist auf dem Qualitätswanderweg Goldsteig unterwegs.
Der Goldsteig folgt der Ilz flussaufwärts von Passau bis Böhmreut. In einer Tagestour von rund 25 Kilometern erreicht man Fürsteneck und kann ab 1. Mai an Samstagen, Sonn- und Feiertagen mit der Ilztalbahn wieder nach Passau zurück fahren. Wer seine Tour verlängern will, plant eine weitere Etappe über die Goldsteig-Alternativroute bis Freyung. Dabei durchquert man die Wildbachklamm Buchberger Leite, eine der schönsten Schluchtenlandschaften Bayerns, in der Urwaldreste, Farne und Moose im tief eingeschnittenen Flussbett ein besonderes Naturschauspiel bieten. Abenteuerlust ergreift einen, wenn man nach Ringelai die Wolfsteiner Ohe auf einer Hängebrücke überquert. Angekommen in Freyung bringt einen auch hier die Ilztalbahn gemütlich in die Dreiflüssestadt zurück. Die Touren lassen sich natürlich auch kürzer planen, so erreicht man etwa Ruderting nach gut 13 Kilometern von Passau aus. Auf dem Weg wird man immer wieder staunend inne halten, denn die Ilz bietet viele faszinierende Natureindrücke. Gleich hinter Passau schaut man auf zur Burgruine Hals. Ihre Felsen sind Lebensraum für viele wärmeliebende Arten wie Mauereidechsen und Schlingnattern. In den kargen Ritzen finden Streifenfarn, Mauerpfeffer und Zimbelkraut das Nötige zum Wachsen. Auch die Triftsperre mit dem Trifttunnel ist ein einmaliges Erlebnis. Durch diesen Tunnel wurde Rundholz aus dem Bayerischen Wald nach Passau getriftet, heute führt ein sicherer Steg durch das 115 Meter lange Dunkel. Zeit für eine Pause: Der Badeplatz am Ilztalstausee ist ein schöner Rastplatz und für tapfere Kaltwasserschwimmer genau das Richtige, denn mehr als 18°C erreicht das Wasser auch an heißen Sommertagen nicht. Das Wasser der Ilz ist sehr sauber und moorhaltig, daher kommt die dunkle Färbung des klaren Wassers. Die Farbe des Wassers und die Perlfischerei brachten der Ilz den Beinamen „Schwarze Perle des Bayerischen Waldes“. Die Geschichte und Natur des Ilztals erschließt einem die Naturpark-Infostelle Ilz, die sich im Schloss Fürsteneck befindet. Der Aufstieg lohnt sich. Ob tosendes Wildwasser oder lieblich träumend, die Ilz gehört zu den „Goldstücken“ am Goldsteig.
Wer sich über weitere Touren und Etappen erkundigen will, erhält kostenlose Prospekte beim Tourismusverband Ostbayern. Unterwegs sorgen in den Etappenorten des Goldsteigs 40 Infotafeln für eine gute Orientierung, geben Auskunft zum Wegeverlauf, den Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten sowie den Freizeit und Erholungsangeboten. Genussvolle Ruheinseln mit Unterständen, Bänken oder Sonnenliegen, die eigens für den Goldsteig entworfen wurden, machen die kleine Auszeit in der Natur zum erholsamen Genuss.
Praktischen Tourenplaner mit GPS-Daten zum Download findet man auf der Goldsteig-Internetseite unter
www.goldsteig-wandern.de.
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