Der Saaleradweg
Der Saaleradweg gehört zu den reizvollsten Flussradwegen Deutschlands. Auf neun Etappen geht es vom bayerischen Fichtelgebirge auf anspruchsvollen Strecken nach Thüringen, vorbei an Europas größtem zusammenhängenden Stauseegebiet, durch idyllische Naturparks und artenreiche Auwälder, durch die Weinregion Saale-Unstrut bis zur Mündung der Saale in die Elbe. Die abwechslungsreiche Szenerie der Landschaften und Kulturorte von Weltruf lassen eine Reise auf dem 403 km langen Saaleradweg zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Die Saalequelle befindet sich am Großen Waldsteins in Oberfranken, von wo aus sich der Fluss durch das Fichtelgebirge und den Frankenwald schlängelt, um sich dann seinen Weg durch das Thüringer Schiefergebirge entlang der Saalestauseen zu suchen und weiter gen Norden an Jena, Merseburg, Halle und Bernburg vorbei bis nach Barby zur Mündung in die Elbe zu fließen. Während die hügelige Landschaft am Oberlauf der Saale die Radwanderer hin und wieder kräftig in die Pedale treten lässt, bietet die Strecke ab Saalfeld viele Radgenussmomente.

Die Neun Etappen des Saaleradweges:

Etappe 1 - Von der Saalequelle nach Hof (34 km)

Die Saale entspringt im Fichtelgebirge bei Zell, am Nordhang des großen Waldsteins. Reisen Sie mit der Bahn an, empfehlen sich die Bahnhöfe in Hof oder Münchberg als Ausgangspunkt. Von Münchberg aus fahren Sie nach Zell, von dort schlängelt sich der Radweg durch weite Felder und Wiesen nach Schwarzenbach an der Saale mit seinem Stadtzentrum und dem Erika-Fuchs-Haus, dem beliebten Comic-Museum. Die Strecke führt weiter in unmittelbarer Flussnähe durch idyllische Waldstücke und über offene Felder bis nach Hof, dem heutigen Etappenziel. Durch die Saaleauen erreichen Sie die Hofer Saalebrücke. Von hier aus lassen sich die Hofer Altstadt mit der Michaeliskirche (1230 gebaut), das neugotische Rathaus, die herrlichen Biedermeierfassaden der Ludwigstraße oder das Museum Bayerisches Vogtland am besten erkunden. Auch der Bürgerpark Theresienstein lädt zum Verweilen ein. Wegverhältnisse: Hat man den steilen Wanderweg zur Quelle hinter sich, ist der Radweg gut ausgebaut und auch mit Kindern gut zu befahren. Er ist in großen Teilen asphaltiert.
Etappe 2 - Von Hof nach Blankenstein (29 km)
Die heutige Etappe führt von Hof nach Blankenstein und ist mit 29 Kilometern zwar kürzer als die vorherige Etappe, dafür aber auch etwas hügeliger. Von Hof aus erwartet den Radfahrer ein abwechslungsreicher Mix aus erfrischenden Waldstücken, saftig grünen Wiesen und weiten Feldern, die sich in die sanften Hügel einschmiegen. Kurz vor Hirschberg war und ist die Saale Grenzfluss, heute jedoch »nur noch« zwischen Bayern und Thüringen. Der Radweg führt am Schloss Rudolphstein vorbei ins Tal und steigt auf der wenig befahrenen Landstraße in Richtung Pottiga an. Bergab geht es dann nach Blankenberg, um dann in Blankenstein wieder steil anzusteigen.

Wegverhältnisse: anspruchsvoll, größtenteils auf wenig befahrenen Landstraßen und gut ausgebauten Forstwegen.
Etappe 3 - Von Blankenstein nach Ziegenrück (44 km)
Auf der 44 Kilometer langen Etappe von Blankenstein nach Ziegenrück wird es wieder hügelig, landschaftlich dafür aber umso spektakulärer. Die Etappe beginnt in Blankenstein und führt durch das Thüringer Schiefergebirge entlang der Saalestauseen. Auf anspruchsvollen Wegen erreichen Sie so das Ufer des Bleiloch-Stausees, dem größten Stausee Deutschlands. Während Sie direkt am Ufer der Talsperre entlangradeln, können Sie immer wieder den atemberaubenden Blick auf das Wasser genießen bis Sie schließlich Saalburg erreichen. Auf der ehemaligen Bahntrasse der Oberlandbahn fahren Sie bis nach Burgk, wo Sie das berühmte Schloß Burgk und der Saaleturm erwarten. Von dort oben genießen Sie einen unvergesslichen Ausblick auf die fjordähnliche Landschaft. Im Anschluss radeln Sie auf ufernahen Forstwegen und folgen dem ursprünglichen Lauf der Saale bis nach Ziegenrück.
Wegeverhältnisse: von Blankenstein bis Saaleburg auf ausgebautem Radweg und Forstwegen für sportlich ambitionierte Radfahrer, von Saaleburg bis Burgk familienfreundlich auf asphaltiertem Radweg, von Burgk bis Ziegenrück teilweise hügelig auf Forstwegen.
Etappe 4 - Von Ziegenrück nach Saalfeld (42 km)
Diese Etappe beginnt mit einer Steigung durch unberührte Natur nach Paska. Anschließend werden Sie mit einer rauschenden Abfahrt zur Linkenmühle »belohnt«. Die Mühlenfähre setzt Sie von Ostern bis Ende der Herbstferien bequem und schnell nach Altenroth über. Nach der Fähre beginnt der größte Anstieg des Tages, bei dem Sie auf mehreren Kilometern etwa 230 Höhenmeter hinaufradeln (Bikeshuttle von Mai bis Oktober verfügbar, verkehrt nur in Verbindung mit der Fähre). Weiter geht es bergab zur imposanten Staumauer Hohenwarte mit immer wieder atemberaubenden Ausblicken auf den Hohenwarte Stausee. Durch kleinere Ortschaften, idyllische Waldstückchen und hübsche Feld- und Wiesenlandschaft gelangen Sie nach Saalfeld, dem heutigen Etappenziel. Die Stadt Saalfeld, als »Steinerne Chronik Thüringens« bekannt, lädt Sie zu einem gemütlichen Stadtbummel ein. Einen Abstecher in die »farbenreichsten Schaugrotten der Welt« mit Feenweltchen und Grottoneum sollten Sie nicht verpassen.
Wegeverhältnisse: Die Wege erfordern eine gute Kondition, größtenteils auf relativ wenig befahrenen Landstraßen, zum Teil ausgebauten Forstwegen.
Etappe 5 - Von Saalfed nach Jena (54 km)
Der fünfte Streckenabschnitt ab Saalfeld ist für Kulturliebende besonders interessant. Ab hier ist der Saaleradweg familienfreundlich mit kleinen Anstiegen und schlängelt sich an weiten Felder und Wiesen vorbei entlang der Saale. Die Tour führt Sie zunächst nach Rudolstadt. Hoch über der historischen Altstadt thront majestätisch das Residenzschloss Heidecksburg. Von Rudolstadt führt Sie der Weg direkt vorbei an der Weißenburg – hier bietet sich eine kurz Rast bei imposanten Blicken über das Saaletal an – bevor Sie als nächstes Ziel den traditionellen Flößerort Uhlstädt mit seinem Flößereimuseum erreichen. Schon bald erblicken Sie die »Königin des Saaletals« – die Leuchtenburg – hoch oben über den Hängen thronen. Auf dem Weg nach Jena passieren Sie kleine Orte und Dörfer und erreichen schließlich die lebendige Universitäts- und Lichtstadt Jena – eingebettet in südländisch anmutende Muschelkalkhänge – seit jeher ein beliebtes Ziel für kulturhistorisch und botanisch Interessierte. Hier wartet unter anderem das dienstälteste Planetarium der Welt, Schillers Gartenhaus und der botanische Garten darauf entdeckt zu werden oder Sie lassen den Abend in der malerischen Kneipenmeile in der Wagnergasse ausklingen. Wegeverhältnisse: ab Saalfeld familienfreundlich, wenig steile Anstiege auf gut ausgebauten Radwegen, stellenweise wenig befahrene Nebenstraßen, fast vollständig asphaltiert.
Etappe 6 - Von Jena nach Naumburg (49 km)
Diese Etappe steht im Zeichen des Genussradelns, denn auf der Strecke gibt es immer wieder die Gelegenheit, die köstlichen Weine des Weinbaugebiet Saale-Unstrut zu probieren.
Jena hinter sich lassend, findet der Radfahrer sich in wunderschöner Landschaft wieder, die von Wiesen, Feldern und bewaldeten Hügeln geprägt wird. Auf vielen Abschnitten führt der Radweg am Fuße der Hügel durch den erfrischenden Wald. Schon von Weitem grüßen bald die berühmten Dornburger Schlösser von den imposanten Muschelkalkfelsen. Etwas später sehen Sie die berühmten Saaleburgen Saaleck und Rudelsburg am Horizont – eine steile Auffahrt führt Sie direkt zu den historischen Zeitzeugen. Von den Weinbergen des Anbaugebietes Saale-Unstrut werden Sie weiter bis nach Naumburg begleitet. Die sechste Etappe endet schließlich in der von sanften Hügeln eingebetteten Domstadt Naumburg. Sehenswert ist unter anderem die Altstadt mit dem historischen Stadtkern und natürlich dürfen Sie einen Besuch des Naumburger Doms St. Peter und Paul nicht verpassen.
Wegverhältnisse: familienfreundlich auf gut ausgebauten Radwegen und wenig befahrenen Landstraßen, steile Auf- und Abfahrt zu/von der Rudelsburg, auf einem stellenweise ausgewaschenen, steinigen Weg.
Etappe 7 - Von Naumburg nach Halle (Saale) (61 km)
Von Naumburg geht es heute auf 60 Kilometern nach Halle an der Saale. Die Strecke führt durch schöne Natur, aber auch durch viele urbane Abschnitte, wenn Sie Städte wie Weißenfels, Merseburg und die Ausläufer von Halle passieren. Die Saale windet sich durch ein idyllisches weitläufiges Tal, dessen Talhänge von manch alten Befestigungen gekrönt sind. Nachdem Sie Schönburg passiert haben, grüßt von Weitem Schloss Goseck. Später erreichen Sie Weißenfels mit dem barocken Schloss Neu-Augustusburg, bevor Sie nach Bad Dürrenberg mit dem Sohlebohrturm und Gradierwerk kommen. Merseburg, eine der ältesten Städte Mitteldeutschlands, mit seinem beeindruckendem Schloss und dem Dom sollten Sie nicht verpassen. Sie queren eine reizvolle Auenlandschaft, bevor Sie die über 1200-jährige Händelstadt Halle erreichen, die sich mit vielen Sehenswürdigkeiten und einem reichen Kulturangebot präsentiert. Hier laden die Burg Giebichenstein, das Geburtshaus Händels, der einzige deutsche Bergzoo und das Landesmuseum der Vorgeschichte zu einem Besuch ein.
Wegeverhältnisse: familienfreundlich auf gut ausgebauten Radwegen, wenig befahrbaren Landstraßen und gut ausgebauten landwirtschaftlich genutzten Wegen.
Etappe 8 - Von Halle nach Bernburg (58 km)
Von Halle führt der Radweg durch die einzigartige Landschaft des Naturparks »Unteres Saaletal«. Hinter den Toren der Stadt Halle öffnet sich der Blick zunächst auf das Naturschutzgebiet Brachwitzer Alpen, das mit den Felswänden auf der anderen Uferseite der Saale beeindruckt. Auch auf der weiteren Strecke verzaubert vor allem die Aussicht immer wieder, sei es auf die Saale, die sich durch das zauberhafte Tal schlängelt oder die malerischen Burgen, die auf hohen Felsen und Hügeln thronen. So erblicken Sie hoch über dem Saaletal schließlich die Stammburg der Wettiner über dem gleichnamigen Ort Wettin. Durch charmante Städtchen an der Saale wie die alte Schifferstadt Alsleben oder Plötzkau mit seinem Residenzschloss, geht die Fahrt dem Fluss folgend weiter durch artenreiche Auenwälder und weite Feld- und Wiesenlandschaft in Richtung Bernburg, dem heutigen Etappenziel. Die alte Residenzstadt des ehemaligen Herzogtums Anhalt-Bernburg bildet das Etappenende. Doch das malerische Schloss – auch als »Krone Anhalts« bezeichnet –, die historische Berg- und Talstadt, das Carl-Maria-von Weber-Theater und der Märchengarten Paradies Bernburg lassen keine Langeweile aufkommen.
Wegeverhältnisse: familienfreundlich, teilweise auf gut ausgebauten Radwegen, teilweise auf wenig befahrenen Landstraßen und ausgebauten landwirtschaftlich genutzten Wegen, kurze Abschnitte mit Pflaster.
Etappe 9 - Von Bernburg zur Saalemündung (32 km)
Heute steht die letzte Etappe auf dem Saaleradweg an, die Sie von Bernburg zur Saalemündung an die Elbe bringt. Mit 31 Kilometern ist sie eine der kürzeren und auch eine der flachsten Etappen der Fahrradtour. Ein richtig schöner Abschluss zum Genießen also. Von Bernburg aus geht es zunächst gemächlich am Ufer der Saale entlang. Die Strecke verspricht Landidylle pur und Natur vom Feinsten, wie zum Beispiel am Saale-Seitenarm entlang. Kulturstätten liegen ebenfalls am Weg, wie die Klosterkirche in Nienburg oder der historische Marktplatz mit der Rolandfigur in Calbe. Bei Groß Rosenburg setzen Sie noch einmal mit der Fähre auf die andere Uferseite der Saale über und radeln von dort nach Barby und an die Elbe, wo einige hundert Meter weiter südlich die Saale mündet. Besonders reizvoll ist die Landschaft um Barby herum, das Elbstädtchen liegt an der Grenze des UNESCO Biosphärenreservats Mittelelbe.
Sie haben nun die Saale auf ihrer 403 Kilometer langen Reise vom Fichtelgebirge bis an die Elbe begleitet. Das ist ein guter Grund, um einen Moment innezuhalten und die schöne Fahrradtour noch einmal Revue passieren zu lassen.
Wegeverhältnisse: familienfreundlich, teilweise auf gut ausgebauten Radwegen, teilweise auf wenig befahrenen Landstraßen und ausgebauten landwirtschaftlich genutzten Wegen, kurze Abschnitte.

Burgen- und Schlossschönheiten am Saaleradweg

„An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn..." Als der Schriftsteller Franz Kugler 1826 die Zeilen dieses bekannten Volksliedes schrieb, hatte er die Rudelsburg bei Bad Kösen vor Augen! Aber sie ist nur eine der zahlreichen Burgen entlang der Saale. An keinem anderen Fluss in Europa stehen mehr Burgen, Dome und Schlösser als an der Saale. So wird eine Reise auf dem Saaleradweg, der das Gewässer von der Quelle bis zur Mündung begleitet, zum Kulturerlebnis.
Immer wieder schweift der Blick des Radlers am Saaleradweg zu Burgen und Schlössern, die auf den Hügeln thronen und die schon Goethe inspirierten. Schon von weitem erhebt sich so die „Königin des Saaletals“, die Leuchtenburg, zwischen Saalfeld und Jena hoch über der Saale. Das rund 800-jährige Burgenensemble mit Wallgräben und Wehrtürmen ist fast vollständig erhalten geblieben und beherbergt heute die sehenswerte Ausstellung „Porzellanwelten Leuchtenburg“ mit der größten Vase der Welt und dem „Steg der Wünsche“. Liebhaber sakraler Musik sollten auch auf Etappe drei des Saaleradweges im thüringischen Burgk Halt machen. Auf einem dicht bewaldeten Hügel hoch über einer Saaleschleife thront Schloss Burgk, das 1365 erstmals urkundlich erwähnt wird. Die einstige Residenz des Fürstenhauses Reuß beherbergt heute ein Museum, eine der größten Exlibris-Sammlungen Deutschlands sowie eine Silbermann-Orgel von 1743, die zu Konzerten erklingt. Hinter Jena, auf Etappe sechs, ragen die drei Dornburger Schlösser auf einem Muschelkalkfelsen über der Saale auf. Schon Goethe war fasziniert von der Aussicht und dem friedvollen Charisma der Anlage. Ein Landschaftsgarten vor dem Renaissanceschloss und ein geometrisch gestalteter Garten mit Rosenlaubengang am Rokokoschloss laden zum Lustwandeln. Die wahrscheinlich bedeutendste Sehenswürdigkeit entlang der Saale ist das Unesco-Welterbe Naumburger Dom St. Peter und Paul. Das Bauwerk zählt zu den bedeutendsten architektonischen Zeitzeugen des europäischen Hochmittelalters mit den berühmten Stifterfiguren im Westchor.

Raderlebnis an der Saale: von Naturpark zu Naturpark

Steil aufragende Felsen, weite Stauseen, idyllische Terrassenweinberge, uralte Streuobstwiesen und artenreiche Auwälder begleiten die Saale auf ihrem Weg von der Quelle im bayerischen Fichtelgebirge bis zur Mündung in die Elbe. Dabei durchquert sie fünf Naturparks. Auf dem 403 Kilometer langen Saaleradweg bieten sich Aktiven so immer wieder neue Einblicke in diese vielfältigen Naturlandschaften. Der Naturpark Fichtelgebirge mit seinen Granitfelsen und über 1000m hohen Bergen beherbergt die Saalequelle am Großen Waldstein. An den Naturpark Frankenwald mit seinen Hochflächen und Wiesentälern schließt sich ein weiteres Naturparadies an: der Naturpark Thüringer Schiefergebirge – Obere Saale. Herzstück der Region ist das „Thüringer Meer“, die Verbindung der beiden Stauseen Bleiloch und Hohenwarte. Es ist Europas größtes zusammenhängendes Stauseengebiet. Umgeben von Wäldern und Felsen winden sie sich in einer einmaligen, fjordähnlichen Mittelgebirgslandschaft auf über 80 Kilometern durch den Naturpark. Den Radfahrer erwarten hier starke Steigungen und hügelige Wege, die aber mit einmaligen Panoramablicken belohnt werden.
Seit Ende des 10. Jahrhunderts wird im Geo Naturpark Saale Unstrut Triasland Weinanbau betrieben. Bereits die Mönche wussten das milde Klima in den Tälern von Saale und Unstrut zu nutzen und legten die ersten Weinberge an. Nicht nur das Klima, auch die beeindruckenden Gesteinsformationen sind ideal für den Weinanbau. Gesteine aus dem Zeitalter des Trias wie Buntsandstein und Muschelkalk prägen den Naturpark. Im Naturpark Unteres Saaletal zwischen Halle und Bernburg gelegen beeindrucken den Radfahrer die Brachwitzer Alpen, eine ca. 152 Hektar große Porphyrlandschaft aber auch Auenlandschaften, vielfältig geformte Seitentäler der Saale und rote Karbonfelshänge. Das Naturparkinformationszentrum befindet sich in Bernburg.

Entdeckungsreise für den Gaumen: kulinarische Radtour an der Saale

Die Strecke des Saaleradweges ist aber nicht nur umgeben von idyllischer Natur und kulturellen Highlights, sondern auch von kulinarischen Erlebnissen. Radler stoßen dabei auf echte Originale: vom Hofer Wärschtlamo über Saalfelder Detscher und die Thüringer Tischkultur bis hin zum Saale-Unstrut-Wein. Mit dem Fahrrad durchquert man drei Bundesländer und entdeckt dabei auch drei Länderküchen. Die Genussregion Oberfranken wirbt mit drei Superlativen: Gemessen an der Einwohnerzahl gibt es hier die meisten Bäcker- und Konditoreien, die meisten Metzgereien und die meisten Brauereien der Welt. In der bayerischen Stadt Hof können Radfahrer sie verkosten. Auch Thüringen, das man auf der zweiten bis sechsten Etappe des Saaleradweges durchfährt, ist bekannt für seine herzhaften Speisen. Thüringer Rostbratwurst vom Holzekohlegrill, Thüringer Klöße und Thüringer Bauernkuchen sind omnipräsent. Ein Geheimtipp ist auch der Saalfelder Detscher, ein Kartoffelgebäck, das auf dem Kohle-Küchenherd gebacken wird. Auf Etappe sechs und sieben führt der Saaleradweg an den Weinbergen des nördlichsten Qualitätsweinanbaugebietes Deutschlands vorbei. Seit dem Mittelalter ist der Wein in der Region zu Hause, heute gibt es mehr als 50 Weingüter, die eine Fläche von 768 Hektar bewirtschaften. Weinlokale, Straußwirtschaften und Winzer öffnen auch am Saaleradweg ihre Tore.

Informationen zum Saaleradweg

Der Saaleradweg lässt sich gut in neun Etappen erradeln, kann aber auch individuell nach persönlicher Anforderung geplant werden. Der Einstieg ist überall möglich, ebenso die Fahrtrichtung. Der gesamte Streckenverlauf ist bestens per Bahn erreichbar, so dass Sie zahlreiche An- und Weiterreisemöglichkeiten haben. Als Startpunkt für die Etappe 1 bietet sich der Bahnhof in Münchberg (ca. 12km zur Saalequelle) an. Die Saalemündung liegt ca. 15 km vom Bahnhof Schönebeck entfernt. In den Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn in Thüringen und Sachsen-Anhalt ist die Fahrradmitnahme im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten kostenfrei. In Bayern können Sie Fahrrad-Tages-Tickets erwerben.
Mit dem Auto bieten die A 9 und die A 14 ideale Anreisemöglichkeiten zum Ausgangspunkt einer Etappe Ihrer Wahl. Vielerorts existieren Ausleih- und Ladestationen für E-Bikes. Organisierte Angebote und Pauschalreisen von Radreiseveranstaltern auf dem Saaleradweg werden ebenfalls angeboten. In den Sommermonaten erleichtern Fahrradbusse Strecken mit Steigungen. Die Wege sind größtenteils asphaltiert und sehr gut ausgeschildert.